Was früher eine Selbstverständlichkeit war, Bargeld auf das Konto einzahlen, zählt heute schon zu den eher exotischen Bankgeschäften. Menschen gingen an die Kasse und füllten einen Einzahlungsschein aus.
Dieser war entweder zugunsten des eigenen Kontos oder zugunsten eines Dritten. Mit Schein und Bargeld bewaffnet ging es an den Schalter, der Vorgang wurde vollzogen. Bei Einzahlungen zugunsten Dritter kam es in Bezug auf eine Gebühr darauf an, ob das Konto bei der selben Bank geführt wurde oder bei einem fremden Institut.
Bargeld auf Girokonto einzahlen
Das Wichtigste auf einen Blick
- Bareinzahlungen sind, wenn überhaupt, nur noch auf das eigene Konto kostenlos möglich.
- Einige Banken lehnen Einzahlungen auf Konten bei anderen Instituten generell ab.
- Kunden von Direktbanken müssen bei Bareinzahlungen auf das eigene Konto auch mit Gebühren rechnen
- Bei Einzahlungen von mehr als 10.000 Euro muss sich der Einzahler ausweisen.
- An Serviceautomaten ist der maximale Betrag auf 14.995 Euro limitiert.
Bargeld einzahlen – die Zeiten haben sich geändert
Eine Bargeldeinzahlung am Bankschalter wird heute gar nicht mehr gerne gesehen. Schließlich hält es die Bankmitarbeiter vom Produktverkauf ab. Wer Geld auf sein Konto einzahlen möchte, geht dafür an den Einzahlautomaten, der sich in fast jedem Vorraum einer Filiale findet. Der Automat nimmt sowohl Scheine als auch Münzen an. Der Nachteil ist, dass die Legitimation mit der Maestro- oder VISA pay Karte erfolgt, die Einzahlung also nur auf das eigene Konto möglich ist.Einzahlungen von Kleingeld bzw. Münzen am Schalter sind meistens nicht mehr kostenlos, empfehlenswert ist die Nutzung eines Münzeinzahlungsautomaten.
Für Kinder, die ihr Sparschwein geplündert haben, ist dieser Vorgang auf jeden Fall deutlich seelenloser als das Sortieren des Ersparten auf einem Zählbrett und die Sparleistung noch einmal, sauber sortiert, vor Augen zu haben.
Postbank Cash Recycler
Infos zum Postbank Cash Recycler, dem Einzahlungsautomaten der Postbank.
Dauer
Das Geld wird dem Konto bei Einzahlung am Schalter sofort gutgeschrieben.
Bareinzahlung zugunsten Dritter – ein teurer Spaß
Für Einzahlungen auf Konten bei einer anderen Bank bleibt also nur der Bankschalter. Wie sich die Banken diese Dienstleistung honorieren lassen, zeigt folgende beispielhafte Übersicht
Gebühren bei Deutsche Bank, Sparkasse, Commerzbank, Volksbank, Postbank
- Deutsche Bank: pauschal 15 Euro
- Sparkasse: zwischen 6 und 12 Euro
- Commerzbank: Mindestgebühr 15 Euro, 2% des einzuzahlenden Betrags
- Berliner Volksbank: 10 Euro Gebühr
- Postbank: 6,50 Euro für weniger als 5 Euro, 15 Euro für Beträge zwischen 5 und 5.000 Euro, 15 Euro für jede weiteren 5.000 Euro
- Reisebank: 1% des einzuzahlenden Betrags
- Hypovereinsbank (Unicredit): 15 Euro
- Santander und Targobank bieten den Service nicht an.
Einige Banken lehnen es inzwischen sogar ab, Bareinzahlungen zugunsten eines Empfängers bei einer fremden Bank entgegenzunehmen.
Wer Dritten Bargeld zukommen lassen möchte, kann dies kostengünstig nur machen, in dem er das Geld auf sein eigenes Konto einzahlt und dann überweist. Als Alternative bietet sich PayPal oder ein anderer Bezahldienst an. Alternativ bieten sich noch Unternehmen wie Westernunion, die allerdings auch eine Gebühr berechnen.
Bareinzahlung auf das eigene Direktbankkonto
Direktbanken sind auf dem Vormarsch und damit auch die Zahl der dort geführten Girokonten. Den 100 Millionen Girokonten bei Filialinstituten im Jahr 2016 standen über 60 Millionen Girokonten bei Direktbanken gegenüber.
ING-DiBa, DKB, Comdirect, N26
Wer Kunde einer Direktbank ist, kann schon einmal vor der spannenden Frage stehen, wie er dort eine Bareinzahlung vornehmen kann.
Besteht seitens der Direktbank kein Kooperationsabkommen mit einer Filialbank, bleiben dem Kontoinhaber nur zwei Möglichkeiten. Entweder bezahlt er eine Gebühr oder er bittet einen Bekannten mit Konto bei einer Filialbank, das Geld auf sein Konto einzuzahlen und dann zu überweisen.
Steuern – Geldwäschegesetz beachten!
Bei einer Bareinzahlung gilt es auch, das Geldwäschegesetz (GWG) zu beachten. Ab einer Bareinzahlung in Höhe von 10.000 Euro muss der Einzahler sich gegenüber der Bank durch einen amtlichen Lichtbildausweis identifizieren, damit der Staat sichergehen kann, dass ihm hier keine Steuern entgehen.
Limit, maximaler Höchstbetrag
Für Bareinzahlungen am Automaten gilt eine Obergrenze von 14.995 Euro pro Tag und pro Kunde zulässig.
Finanzamt
Bei Einzahlungen von mehr als 10.000 Euro am Schalter muss ein gesondertes Formular ausgefüllt werden. Es kann durchaus passieren, dass das Finanzamt nach einer solchen Transaktion nachfasst, woher der Betrag stammt. Wer ein Auto kaufen möchte, und mehr als 15.000 Euro auf den Tisch des Händlers legt, muss sich darauf einstellen, dass der Händler die Transaktion akribisch notiert und gegebenenfalls bei einem Verdachtsmoment selbst meldet.