Im schlimmsten Fall weigerten sich einige Institute schlicht, die Münzen anzunehmen, auch wenn diese auf das eigene Konto eingezahlt werden sollten. Den reinen Tausch in Scheine verweigerten noch mehr Institute. Andere akzeptierten nur noch bereits fertig gerollte Geldmünzen, verlangten dafür aber auch eine Annahmegebühr. Bei einem Einzahlbetrag von 40,50 Euro wurden in der Spitze 10,50 Euro an Gebühren verlangt, 25 Prozent! Die Sparda Bank Berlin berechnet Nicht-Kunden sogar eine Pauschale von 25 Euro pro Einzahlvorgang.
Bundesbank hat sich aus Münzversorgung zurückgezogen
Diese Vorgabe setzt eine Investition in neue Geräte voraus, die pro Stück rund 200.000 Euro kosten, wie die Sparkasse Duisburg anführte. Vor diesem Hintergrund berechnet sie nun grundsätzlich fünf Euro pro Einzahlung. Um diese Kosten einzusparen, haben die meisten Banken die Prüfung an externe Dienstleister ausgelagert, die ihre Tätigkeit jedoch in Rechnung stellen.
Kunden von Direktbanken sind besonders betroffen, da sie entweder abgewiesen werden oder besonders hohe Gebühren entrichten müssen. Die ING-DiBa verweist ihre Kunden an den Kooperationspartner Degussa Bank. Das Problem hierbei ist, dass die Degussa Bank nur rund 280 Filialen unterhält, von denen wiederum nur ca. 90 frei zugänglich sind.
Limitierte Einzahlung
Die Einzahlung von Münzen, auch gegen Gebühr, ist nicht in unbegrenzter Höhe möglich, variiert aber von Bank zu Bank. Einige Banken nehmen nicht mehr als 200 Münzen (egal ob Kupfergeld oder Silbergeld) entgegen, andere setzen eine Obergrenze von 1.000 Münzen fest.
Gerade für den Einzelhandel stellt dies eine ungeheure Kostenbelastung dar. Wer als Einzelhändler ein Geschäftskonto eröffnet, sollte nicht nur auf die üblichen Kosten achten, sondern auch auf die Gebühren für die Einzahlung von Hartgeld, darauf, ob er sie selbst rollen muss und auf die Höhe der maximalen Rückgabe pro Tag. So verlangt beispielsweise die Sparkasse München 1,50 Euro pro Einzahlung von ihren Geschäftskunden.
Weltspartag bei der Sparkasse
Um den Nachwuchs nicht um sein Erspartes aus dem Sparschwein zu bringen, bietet sich für Sparkassenkunden der Weltspartag am 30. Oktober an. An diesem Tag nehmen die Filialen kostenlos Münzen an, entweder für die Einzahlung auf das Konto oder den Wechsel in Scheine.
Die Bundesbank ist ebenfalls zur Rücknahme von Münzen (Tausch in Scheine) verpflichtet. Allerdings sind die Landeszentralbanken als Töchter der Bundesbank nur noch an 47 Standorten in Deutschland vertreten.
Kleingeld gebührenfrei einzahlen
Für das kostenlose einzahlen von Kleingeld auf das Girokonto bietet sich ein Münzeinzahlungsautomat als Alternative an.