Nach drei Insolvenzverfahren war das endgültige Aus der deutschen Warenhauskette Strauss Innovation besiegelt: Damit gingen im März 2017 genau 115 Jahre Unternehmensgeschichte zu Ende.
Dies änderte sich jedoch im Kontext des Verkaufs an neue Investoren – es erfolgte eine bundesweite Ausweitung des Filialnetzes. Strauss Innovation hatte Ende September 2016 einen Insolvenzantrag gestellt – bereits zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren. Anfang Dezember 2016 kam es zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Düsseldorf: Insolvenzverwalter Dirk Andres informierte Anfang Dezember 2016 die 670-köpfige Belegschaft, dass die Suche nach einem Investor trotz größter Anstrengungen erfolglos geblieben sei – die gesamte Belegschaft erhielt betriebsbedingte Kündigungen. Die 57 Filialen sowie die Verwaltung in Langenfeld würden bis Ende Februar 2017 geschlossen.
Keine Frage: Die über 100 Jahre alte Traditions-Warenhauskette plagten seit Jahren Umsatzrückgänge – sie fand immer weniger Kunden für ihr reichhaltiges Sortiment, das sich von Bekleidung über Geschenke bis hin zu Lebensmitteln erstreckte. Dabei spürte das Unternehmen auch die zunehmende Konkurrenz des Internets. Das stellte aber nicht den einzigen Grund für den Niedergang dar: Branchenkenner kritisierten auch, dass sich die Strauss-Häuser in vergleichsweise teuren Lagen befanden – dort wurden neben Dekoration sogar kleine Möbelstücke verkauft. Letztere sind allerdings sehr platzraubend – sie lassen sich gewinnbringender an wesentlich preiswerteren Standorten im Umland von großen Möbelketten verkaufen. Als Problem kristallisierte sich auch der s.Zt. starke US-Dollar heraus. In der Folge kommt es zu einer Verteuerung der im Ausland hergestellten Waren. Tatsächlich machten Strauss Konkurrenten wie Depot oder Nanu-Nana, aber auch die wachsende Zahl diverser Mode-Outlets das Überleben schwer. Es entwickelte sich ein ruinöser Preiswettbewerb.
1989 verkaufte die Gründerfamilie das Unternehmen an ihren langjährigen Mitarbeiter Peter Ludwig Geringhoff. Ihm gelang die Ansprache neuer Zielgruppen mit einem innovativ-frischen Konzept, damit auch das große Kunststück, Strauss als Marke zu etablieren. Etwas Tchibo hier, ein wenig Butlers oder Depot dort, garniert mit einem Hauch von Hussel &Co. – so lässt sich seine Strategie skizzieren. Der bunte Warenmix aus Aktionsartikeln in Kombination mit Sortimentsklassikern sollte den Erfolg bringen. Geringhoffs Kalkül: Der kontinuierliche Produktwechsel zieht die vornehmlich weibliche Kundschaft in die Filialen – und sei es nur, um zu erfahren, was wieder neu ist. Die Strategie war von Erfolg gekrönt: Unter Geringhoff wuchs das Unternehmen – es beschäftigte mehr als 2000 Mitarbeiter, der Umsatz schnellte auf ca. 280 Millionen Euro. Neue Filialen außerhalb Nordrhein-Westfalens wurden eröffnet – in Berlin genauso wie Frankfurt und im norddeutschen Raum. Strauss wird sogar zum Vorbild der Branche, ehe das Trendgespür verlorenging und der Absturz folgte.
Geringhoff zog sich 2004 aus der Geschäftsführung zurück und übergab diese an seinen Sohn Peter. 2008 wurde Strauss vom Finanzinvestor EQT übernommen, der dem Unternehmen bei einem finanziellen Engpass zur Seite stand: Es wurden fünfzehn Filialen geschlossen und 430 Stellen abgebaut. 2011 übernahm der amerikanische Finanzinvestor Sun Capital Partners das Unternehmen Strauss. 2014 kam es zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Daraus resultierten Filialschließungen (17 Dependancen) und Personalabbau (200 Mitarbeiter). Im Dezember 2014 folgte der Verkauf an eine Beteiligungsgesellschaft, das Mühleck Family Office. Im Juni 2015 meldete Strauss erneut Insolvenz an. Im Herbst 2015 wurde ein Großteil des Unternehmens von der Deutschen Mittelstandsholding übernommen. Seitdem firmierte das Unternehmen unter Strauss Innovation. Im September 2016 folgte erneut ein Insolvenzantrag – mit dem bekannten Aus im März 2017.
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