Es ist eigentlich schade, dass der Abrufkredit ein Schattendasein fristet. Der Grund liegt allerdings auf der Hand: Der Abrufkredit (auch Rahmenkredit genannt) ähnelt in seinem Wesen dem eines Dispositionskredites. Allerdings ist der Dispo für die Banken sehr viel lukrativer, der Zinssatz beträgt häufig das Doppelte eines Rahmenkredites.
Abrufkredit Vergleich
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Anbieter | Zinsen | Höhe | Info | Weiter |
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VW Bank ComfortCredit | 2,95% im 1. Jahr | 2.500€ - 8.000€ | Ab 2. Jahr 6,65% eff. Jahreszins. | Weiter |
ING-DiBa Rahmenkredit | 5,99% | 2.500€ - 25.000€ | Auch für Selbständige. 30% Zinsen Rückerstattung. | Weiter |
Cashpresso | 9,99% | bis 1.500€ | Cashpresso in 10 Minuten einrichten 30 Tage keine Zinsen zahlen. | Weiter |
ABK AbrufPlus-Kredit | 6,75% | Bis zum 10x des Einkommens | Abrufkredit für Beamte und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. | Weiter |
Oyak Anker Bank MeinRahmenkredit | 3,89% - 5,39% | 2.500€ - 50.000€ | Weiter |
Die Unterschiede
Der Dispositionskredit
Bei einem Dispokredit handelt es sich um eine stillschweigende Übereinkunft zwischen Bank und Kontoinhaber, dass der Kontoinhaber innerhalb eines gewissen Rahmens sein Konto überziehen darf. Da bei dieser Vorgehensweise in der Regel keine Sicherheiten gestellt werden, setzen die Banken die Zinsen entsprechend hoch an. Bei einem Dispokredit bestehen keine Rückzahlungsvereinbarungen. Diese können bankseitig allerdings ausgesprochen werden, wenn der Kontoinhaber über den eingeräumten Kredit hinaus sein Konto überzieht.Der Abrufkredit
Bei einem Abrufkredit handelt es sich um ein Darlehen mit gesondertem Darlehensvertrag und normalerweise mit der Stellung von Sicherheiten. Diese beschränken sich allerdings in der Regel auf eine Gehaltsabtretung.
Die Bank räumt ihrem Kunden auf einem Unterkonto zum Girokonto einen Kreditrahmen, beispielsweise in Höhe von 3.000 Euro ein. Der Kontoinhaber, kann, wann immer er Liquidität benötigt, zulasten des Unterkontos Geld auf sein Girokonto überweisen.
Bestandteil des Kreditvertrages ist allerdings eine Rückzahlungsvereinbarung. Diese kann lauten „monatlich fünf Prozent des in Anspruch genommenen Kreditrahmens, mindestens 50 Euro.“
Wurde der Rahmenkredit im November mit 2.000 Euro ausgeschöpft, muss der Kreditnehmer im Dezember 100 Euro zurückführen. Gleichzeitig erhöht sich sein verbliebener Kreditrahmen von 1.000 Euro (3.000 Euro abzüglich 2.000 Euro ausgeschöpfter Rahmenkredit) auf nunmehr 1.100 Euro.
Wichtig ist, dass die Zinsen nur für den in Anspruch genommenen Kredit, in diesem Fall auf 2.000 Euro, anfallen, nicht auf den gesamten Abrufkredit. Der Rahmenkredit ermöglicht es beispielsweise, kurzfristig ein Sonderangebot wahrnehmen zu können, ohne dass die hohen Zinsen auf den Dispo den Preisvorteil wieder aufheben.
Die Abgrenzung zum Ratenkredit
Ein Ratenkredit wird in einer Summe ausgezahlt und mit konstanten monatlichen Raten im Rahmen der vereinbarten Kreditlaufzeit getilgt. Der Abrufkredit wird nur auf Abruf genutzt, die Laufzeit ist unbegrenzt und die Höhe der Tilgung nur an eine Mindestgrenze gekoppelt. Während der Zinssatz bei einem Ratenkredit über die gesamte Laufzeit festgeschrieben ist, fällt er bei einem Rahmenkredit variabel aus.
Worauf sollte man bei der Auswahl des Ratenkredites achten?
Im Grunde sind es nur zwei Dinge, die es bei der Auswahl zu beachten gilt:
- Ein möglichst günstiger Zinssatz
- Eine möglichst niedrige monatliche Mindestrückführung
Fazit
Der Abrufkredit stellt die perfekte Lösung für diejenigen Verbraucher dar, die hin und wieder zusätzliche Liquidität benötigen. Der Rahmenkredit ist genauso flexibel wie ein Dispokredit, es fallen aber deutlich günstigere Zinsen an.