Obwohl das Sparbuch dem Tagesgeld in vielen Belangen hoffnungslos unterlegen ist, erfreut es sich als Geldanlage in Deutschland immer noch größter Beliebtheit.
SparCard
Das Sparbuch der heutigen Zeit hat sich weiterentwickelt, auch wenn die rechtlichen Grundlagen identisch geblieben sind.Anstelle des Büchleins ist die SparCard getreten, eine Art Scheckkarte, die es ermöglicht, am Geldautomaten über das Guthaben zu Verfügen. Die Kontobewegungen, für deren Dokumentation das Sparbuch eigentlich gedacht war, werden durch Kontoauszüge, analog zu einem Girokonto, festgehalten.
Die rechtlichen Grundlagen des Sparbuchs
Eine Spareinlage gilt gemäß Paragraf 488 BGB als Darlehen. Der Sparer, der Gläubiger, stellt dem Schuldner, der Bank Gelder zur Verfügung. Diese werden verzinst. Aus diesem Grund gelten für Sparbücher zunächst die rechtlichen Grundlagen für Darlehen in Bezug auf Form, Fristen und Kündigung. Es gilt die gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten.
Trotz der Regelung im BGB sah der Gesetzgeber aber eine Notwendigkeit, den Begriff des Sparbuchs noch weiter zu definieren und die Vorgaben im Kreditwesengesetz (KWG) Paragraf 1, Absatz 29, Satz 1 festzulegen. Dieser Definition zufolge handelt es sich bei Spareinlagen um
- Unbefristete Gelder
- Nicht für den Zahlungsverkehr bestimmte
- Durch eine Urkunde dokumentierte
Einlagen. Der Gesetzgeber stuft ein Sparbuch als mündelsicher ein. Dies bedeutet, dass ein Vormund das Vermögen seines Mündels auf ein Sparbuch einzahlen darf, da es keine Kursschwankungen oder Währungsrisiken oder andere Anlagerisiken gibt.
Das Guthaben auf einem Sparbuch unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung in Höhe von mindestens 100.000 Euro pro Anleger.
Der Sparer kann gegen Vorlage des Sparbuchs innerhalb von einem Monat 2.000 Euro abheben. Übersteigt die Verfügung diesen Betrag, ohne dass die Kündigung seitens des Inhabers ausgesprochen wurde, kann die Bank Vorschusszinsen verlangen. Die Vorschusszinsen betragen ein Viertel des laufenden Habenzinssatzes.
Wozu darf das Sparbuch verwendet werden?
Spareinlagen dienen gemäß Definition dazu, Vermögen aufzubauen. Mit dieser Definition schließt der Gesetzgeber auf der anderen Seite aus, dass ein Sparbuch für den Zahlungsverkehr genutzt werden kann. Überweisungen zu Lasten eines Sparbuchs sind nur zulässig, wenn der Betrag
- Auf ein anderes Sparbuch des Kontoinhabers gezahlt wird
- Dazu dient, Kosten für Wertpapiertransaktionen oder die Depotverwaltung zu begleichen
- Forderungen der Bank gegen den Kontoinhaber zu begleichen.
Diese Regelungen wurden jedoch im Zuge der Popularität von Direktbanken ein wenig aufgeweicht. Kunden, die bei einer Direktbank ein Sparbuch eröffnen, können schlecht zu ihrer Bank gehen und gegen Vorlage der Sparurkunde eine Auszahlung vornehmen. Dieser Sachverhalt führte dazu, dass Überweisungen auf das Referenzkonto des Sparkontoinhabers zulässig sind.
Geld abheben
Sparbuch – Geld abheben
Die Ablösung des klassischen papierhaften Sparbuchs durch die SparCard ermöglicht es den Kontoinhabern, wie mit einer EC-Karte am Geldautomaten über ihr Guthaben zu verfügen. Dies ist allerdings nicht an allen Geldautomaten möglich, sondern beschränkt sich auf die Automaten der jeweiligen Bank, respektive ihrer Kooperationspartner, wie beispielsweise die Cash Group oder die Sparkassengruppe. Das Sparbuch in Scheckkartenformat ist sicherer als die alte Variante in Papierformat, da eine Abhebung die Kenntnis der PIN erfordert.
Das Sparbuch gilt als Legitimationspapier. Wer das Sparbuch in der Hand hatte, konnte damit zur Bank gehen und über das Guthaben verfügen. Die Banken waren gesetzlich nicht gehalten, zu prüfen, ob der Abhebende auch der Kontoinhaber ist. Allerdings hatten sich die Institute von sich aus dazu verpflichtet, eine Identitätsprüfung vorzunehmen und im Zweifelsfall beim Kontoinhaber nachzufragen.
Wer noch über ein altes Sparbuch verfügt, muss damit zu einer Filiale der Bank, bei der das Konto geführt wird, und am Schalter das Geld gegen Vorlage des Sparbuches abheben. Für die Auszahlung halten die Banken und Sparkassen spezielle Belege bereit, die der Kunde ausfüllen muss.
Sparbuch verloren
Ohne Sparbuch Geld abheben?
Geld vom Sparbuch abheben ohne Sparbuch?
Eine Abhebung vom Sparbuch ohne Vorlage des Sparbuchs ist nicht möglich. Hat der Kontoinhaber sein Sparbuch verloren, muss er dies unverzüglich seiner Bank mitteilen. Für das alte Dokument wird im Rahmen des Aufgebotsverfahrens eine „Kraftloserklärung“ ausgestellt, das Buch als solches ist wertlos. Der Kunde erhält dann ein neues Sparbuch, auf das das Guthaben übertragen wird. Die Kraftloserklärung erfolgt mittels Aushang und Bekanntmachung in einem öffentlichen Anzeiger.
Wurde das Aufgebotsverfahren nicht aufgrund der Initiative des Kontoinhabers eröffnet, hat dieser nach Bekanntmachung in einem öffentlichen Anzeiger drei Monate Zeit, seine Ansprüche geltend zu machen.
Sparkasse, Volksbank, Commerzbank, Targobank, Postbank
- Sparkasse Sparbuch Geld abheben
- Volksbank Sparbuch Geld abheben
- Commerzbank Sparbuch Geld abheben
- Targobank Sparbuch Geld abheben
- Postbank Sparbuch Geld abheben
Limit
Sparbuch Geld abheben Limit:
Wieviel Geld kann man pro Tag / Woche / Monat vom Sparbuch abheben?
Die Limits sind von Bank zu Bank verschieden. Viele haben aber ein monatliches Abhebelimit von 2.000€.