Kredite, und damit auch die Zahlungen von Kreditraten, laufen in der Regel über mehrere Jahre. Niemand kann bei Abschluss eines Darlehens voraussagen, wie sich seine wirtschaftliche Situation in den nächst vier, fünf oder zehn Jahren entwickeln wird. „Na sicherlich gut“ mögen sich viele wünschen. Nur vorhersagen kann es niemand.
Haben die Kreditraten bei Vertragsunterzeichnung noch hervorragend gepasst, sieht es in zwei Jahren vielleicht ganz anders aus.
Kreditraten senken
Das Wichtigste in Kürze
- Grundlage für ein Absenken der Kreditrate ist eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, welche die finanzielle Lücke verdeutlicht.
- Verlängerung der Darlehenslaufzeit beste Lösung.
- Lehnt die Bank ab, hilft der Weg zur Schuldnerberatung.
Mögliche Gründe, um die Kreditrate zu senken
Die Grundlage, die Kreditrate zu senken, liegt in der Regel in einem gesunkenen frei verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen. Die Gründe dafür können vielfältig sein, wiederholen sich aber immer wieder:
- Scheidung oder Tod des Partners
- Schwere langfristige Krankheit
- Erwerbsminderung
- Arbeitslosigkeit
Abgesehen davon, dass alle vier Punkte die Betroffenen auch emotional aus der Bahn werfen, kommen noch die finanziellen Probleme dazu, die ebenfalls zu einer massiven psychischen Belastung führen.
Ein anderer, allerdings erfreulicherer Umstand, kann Familienzuwachs sein. Kinder kosten Geld und das Kindergeld ist gerade bei Säuglingen mit erhöhtem Windelbedarf nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das einstmals für eine Person völlig ausreichende Einkommen wird mit dem Nachwuchs plötzlich knapp.
Restschuldversicherungen
Einige Versicherer bieten Restschuldversicherungen an, die auch langfristige Erkrankungen oder unverschuldeten Verlust des Arbeitsplatzes absichern. Das Klauselwerk sollte allerdings einer genauen Lektüre unterzogen werden. So gibt es Anbieter, die bei Arbeitslosigkeit die Ratenzahlung für den Kredit erst nach sechs Monaten übernehmen, eine Frist, die manchen in die Überschuldung treiben dürfte.
Kreditrate senken – so gehen Sie vor
- Ist der Fall eingetreten, dass ein finanzieller Engpass entstand, hilft nur das Gespräch mit der Bank (ein persönliches Gespräch ist immer besser als ein Anschreiben). Die Betroffenen sollten im Vorfeld eine Aufstellung der aktuellen Einnahmen und Ausgaben anfertigen und die Veränderungen, sprich die Ursachen für den Engpass, deutlich machen. Aus dieser Einnahmen-Ausgaben-Rechnung lässt sich schnell ableiten, wie hoch die monatliche Rate künftig ausfallen darf.
- Konsequenterweise müsste die Bank dann dazu bereit sein, die Laufzeit des Darlehens so zu verlängern, dass die neue, mögliche Rate greifen kann. Die wenigsten Banken werden sich diesem Ansinnen verweigern, da eine Kreditkündigung und die anschließende Vollstreckung sehr viel aufwendiger sind, als eine Darlehensverlängerung.
- Dazu kommt, dass die Institute mehr verdienen, je länger der Kredit zurückbezahlt wird. Dieser Punkt sollte auch für einen positiven Bescheid hinsichtlich der Prolongation sprechen.
- Geht die Bank nicht auf das Ansinnen ein, wird es allerdings kritisch. Es bleibt die Frage, ob eine andere Bank eine Umschuldung akzeptieren würde. Gerade bei den letzten drei der oben angeführten häufigsten Ursachen für eine Ratensenkung findet sich nur schwer ein finanzierendes Institut. Der Weg zur Schuldnerberatung, die dann auch mit der Bank verhandelt, wäre die erfolgversprechendere Alternative.
Satander, Volksbank, Deutsche Bank, Sparkasse, Targobank, Commerzbank, ING-DiBa, DKB..
Egal bei welcher Bank Sie sind, in den meisten Fällen hilft das oben beschriebene persönliche Gespräch um die Kreditraten Senkung zu erreichen.