Eine Kreditkarte an der Tankstelle kaufen? Tankstellen sind in Deutschland inzwischen weit mehr als nur ein Ort, um zu Tanken.
Sie haben in weiten Teilen den klassischen „Tante Emma Laden“ abgelöst und bieten eine Vielzahl an Produkten, darunter auch Prepaid-Kreditkarten.
Allerdings bestehen zwischen den Karten von der „Tanke“ und anderen Prepaid Kreditkarten deutliche Unterschiede.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Prepaid Kreditkarten von der Tankstelle bieten den Inhabern absolute Anonymität. (Hier finden Sie mehr zum Thema anonym bezahlen.)
- Limit: Ohne PostIdent-Verfahren beträgt das maximale Guthaben 100 Euro.
- Die Freischaltung erfolgt sofort nach Kauf.
- Es ist kein Bargeldbezug mit der Karte möglich.
- Die Kosten fallen höher aus als bei einer klassischen Prepaid Kreditkarte.
myCard2go VISA bei Aral und Shell
Das prominenteste Mitglied dieser Kreditkartenfamilie ist die mywirecard 2go VISA. Der Erwerb der Karte ist relativ einfach. Im Gegensatz zu anderen Karten wird diese nicht beantragt, sondern gekauft. Gerade bei Jugendlichen sind diese Prepaidkarten sehr beliebt, da sie spontan und ohne Zutun der Eltern erworben werden können.Der Erwerb erfolgt bei Barzahlung genauso anonym, wie der Kauf einer Tageszeitung.
Limit & Funktionsweise
Nach dem Kauf der Karte kann der Inhaber diese per Bareinzahlung oder per Überweisung mit maximal 100 Euro im Monat aufladen. Der Grund für die Limitierung liegt im Geldwäschegesetz. Wer auf seiner Karte über einen größeren Betrag verfügen möchte, muss sich im Rahmen des PostIdent-Verfahrens legitimieren. Damit geht einer Vorzüge verloren, der diese Kreditkarten für manche Personen so attraktiv macht – die vollständige Anonymität beim Bezahlen.
Eine Prepaid Kreditkarte von der Tankstelle ohne Limit gibt es nicht.
Aufladen
Mit dem Erwerb erhält der Käufer einen Freischaltcode der per SMS übermittelt wird. Die Karte ist nun für ein Jahr gültig. Mit Aufladung der Karte innerhalb dieses Zeitraums verlängert sich die Gültigkeit um weitere vier Jahre. Eine Kündigung ist jedoch jederzeit möglich. Die Aufladung kann entweder per Überweisung oder Sofortüberweisung oder per Bareinzahlung erfolgen.
Nachteil ist, dass der Karteninhaber mit seiner Kreditkarte von der Tankstelle kein Bargeld beziehen kann. Sie ist ausschließlich zum Bezahlen, sei es im Internet, sei es im Einzelhandel vor Ort, gedacht.
Kosten & Gebühren
Bei Erwerb fällt ein Kaufpreis von 9,95 Euro an. Wird die Karte verlängert, schlägt die Jahresgebühr mit 9,99 Euro zu Buche. Für die Aufladung berechnet Wirecard bei einer Überweisung einen Euro, bei Barzahlung vier Prozent des Aufladebetrages.
Bei Einsätzen außerhalb der Eurozone fallen 1,5 Prozent des Umsatzes für die Umrechnung der Fremdwährung an. Besteht nach einem Jahr durch die erste Aufladung noch ein Restguthaben, berechnet mycard2go dafür 0,50 Euro. Diese Gebühr entfällt, wenn der Karteninhaber zwischenzeitlich weitere Aufladungen vorgenommen hatte. Wer sein Guthaben nicht ausgeben möchte, sondern lieber wieder auf dem eigenen Konto hätte, kann dies durch eine Überweisung vornehmen. Die Kosten dafür belaufen sich auf einen Euro.
Die Vorteile und Nachteile der Kreditkarte von der Tankstelle
Die Karte ist sofort einsatzfähig und bietet dem Inhaber völlige Anonymität. Dafür zahlt er jedoch im Vergleich zu anderen Prepaid Kreditkarten einen relativ hohen Preis in Form der zahlreichen Gebühren, die unter Umständen anfallen. Das begrenzte maximale Guthaben lässt sich durch eine Identifizierung des Karteninhabers erhöhen.