Die ING (früher ING-DiBa) gilt mehr als acht Millionen Kunden als Deutschlands größte Direktbank. Direktbank bedeutet wiederum, dass die ING keinerlei Filialen unterhält.
Das Institut geht sogar so weit, dass die ING keine eigenen Geldautomaten für Einzahlungen betreibt. Für Auszahlungen stehen allerdings institutseigene Automaten zur Verfügung. Bezüglich der Auszahlungen bestehen aufgrund von Kooperationen mit anderen Banken keine Probleme.
Spannend wird es allerdings in Bezug auf Bareinzahlungen. Dafür stehen den Kunden vier Wege offen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die ING unterhält keine Geldautomaten, die Einzahlungen ermöglichen.
- Kostenlose Bareinzahlungen sind bei der Reisebank ab einem Betrag von 1.000 Euro möglich.
- Fremdbanken berechnen hohe Gebühren für Bareinzahlungen auf Konten bei fremden Banken.
Die Reisebank
Die erste Möglichkeit einer Bareinzahlung auf ein Konto bei der ING bietet die Reisebank. Das aus der ehemaligen Deutsche Verkehrs-Kredit Bank hervorgegangene und heute zur DZ-Bank gehörende Institut ermöglicht es den Kunden der ING Bareinzahlungen auf deren Konto vorzunehmen. Die Reisebank ist mit rund 100 Filialen deutschlandweit an allen größeren Bahnhöfen und natürlich an den Flughäfen anzutreffen. Im Rahmen des Internetauftritts der Reisebank lassen sich die jeweiligen Standorte ausfindig machen.
Einzahlungen auf ein Konto bei der ING sind bei der Reisebank kostenlos in einer Größenordnung zwischen 1.000 Euro und 25.000 Euro am Tag möglich. Für kleinere Beträge berechnet die Reisebank eine Provision von einem Prozent, mindestens jedoch fünf Euro. Diese Gebühr kann man umgehen, indem man im Vorfeld die Differenz am Geldautomat abhebt, und dann in der Summe 1.000 Euro einzahlt. Die Reisebank akzeptiert pro Einzahlungsvorgang bis zu 50 Münzen.
Für die Einzahlung bei der Reisebank muss sich der Kunde allerdings mit der Kreditkarte der ING und einem gültigen Ausweisdokument legitimieren.
Fremdbank nutzen – die teure Lösung
Bareinzahlungen zu Gunsten Dritter waren früher das tägliche Geschäft der Banken und Sparkassen. Im Rahmen der Neuausrichtung der Kreditinstitute vom Dienstleister zu Vertriebsorganisationen blieb manche Serviceleistung auf der Strecke. Einige Banken lehnen es komplett ab, Bareinzahlungen auf ein Konto bei einer anderen Bank zu akzeptieren, andere verlangen recht hohe Gebühren. Diese bewegen sich zwischen fünf Euro und zehn Euro. Wer sich zu einer solchen Barüberweisung entscheidet, sollte sich vorher in Bezug auf die Kosten sehr gut informieren und vergleichen. Gerade bei kleinen Beträgen wird dieses Vorgehen sehr schnell unrentabel.
Konto Dritter nutzen
Wer Freunde hat, die ein Konto bei einer Filialbank nutzen, kann, das Vertrauen vorausgesetzt, diese Option wählen. Der Freund zahlt das Geld auf sein eigenes Konto ein, und überweist den Betrag anschließend auf das Konto bei der ING. Mit ein wenig Glück zählt seine Bank zu den Instituten, die bei Bareinzahlungen auf das eigene Konto noch auf eine Gebühr verzichten.
Zweitkonto eröffnen
Für diejenigen, die auf keinen Fall auf ein Konto bei der ING als Hauptbank verzichten wollen, bietet sich noch eine vierte Option mit einem Zweitkonto. Es gibt durchaus Banken wie die comdirect oder die Norisbank, die ebenfalls kostenlose Girokonten anbieten. Allerdings kooperieren sie mit Filialbanken, die comdirect mit der Commerzbank, die Norisbank mit der Deutsche Bank. Kunden der comdirect und der Norisbank können die Filialen der Partnerbanken dafür nutzen, Gelder kostenlos auf das eigene Konto einzuzahlen. Anschließend ist eine kostenlose Überweisung auf das Konto bei der ING möglich.