Die elf deutschen Sparda-Banken zählen als genossenschaftlich organisierte Kreditinstitute zur Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken. Die Vermutung, dass damit für kostenlose Barabhebungen die Geldautomaten der Volksbanken zur Verfügung stehen, irrt allerdings.
Trotz genossenschaftlicher Verbindung müssen die Sparda-Kunden an diesen Automaten, wie auch bei Geldautomaten der Sparkassen oder der CashGroup eine Gebühr entrichten.
Wo können die Sparda-Kunden sich dann kostenfrei mit Bargeld versorgen?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die Sparda-Banken sind Mitglied im Cash-Pool.
- Barabhebungen sind in fast allen großen Einzelhandelsketten möglich.
- Die Barabhebung dort mit der SpardaBanking App setzt keinen Mindestumsatz voraus.
- Bei den Sparda-Banken gibt es in Bezug auf Abhebungen an Fremdautomaten kein einheitliches Konzept.
Cash-Pool bietet die Alternative
Die Zweigstellendichte der Sparda-Banken ist eher übersichtlich. Dies gilt auch für zahlreiche weitere regional aufgestellte Institute. Um der jeweiligen Kundschaft dennoch kostenfreie Barverfügungen zu ermöglichen, haben sich zahlreiche, durchaus auch deutschlandweit weniger bekannte Institute zusammengeschlossen. Wer als Sparda-Kunde den Einzugsbereich seiner Filiale verlässt, sitzt folglich keineswegs auf dem Trockenen, wenn er auf eine der folgenden Banken trifft:
- Bank für Sozialwirtschaft, Köln
- Bank Schilling & Co., Hammelburg
- Bankhaus Bauer, Stuttgart
- Bankhaus J. Faisst, Wolfach
- Bankhaus Max Flessa, Schweinfurt
- Bankhaus Hafner, Augsburg
- Bankhaus Gebr. Martin, Göppingen
- Bankhaus E. Mayer, Freiburg im Breisgau
- Bankhaus C. L. Seeliger, Wolfenbüttel
- Bankhaus Ludwig Sperrer, Freising
- BBBank, Karlsruhe
- Berenberg Bank, Hamburg
- Degussa Bank, Frankfurt am Main
- Donner & Reuschel, Hamburg
- Fürstlich Castell’sche Bank, Würzburg
- Gabler-Saliter Bankgeschäft, Obergünzburg
- Merkur Bank, München
- National-Bank, Essen
- Oldenburgische Landesbank, Oldenburg (Oldb)
- Pax-Bank, Köln
- Santander Consumer Bank, Mönchengladbach
- Sparda-Banken (alle 11 Banken des Verbunds)
- Steyler Bank, Sankt Augustin
- Südwestbank, Stuttgart
- Targobank, Düsseldorf
- Wüstenrot Bank, Ludwigsburg
Weitaus häufiger als auf eine Bankfiliale trifft man als Kunde der Sparda-Banken allerdings auf Lebensmitteldiscounter wie Lidl, Aldi Süd oder das Filialnetz von REWE. Bei diesen Unternehmen ist es möglich, mit der BankCard, der Debitkarte des Girokontos, ab einem bestimmten Mindestumsatz ebenfalls Geld abzuheben. Der Umsatz beläuft sich je nach Unternehmen auf zehn oder 20 Euro. Die Frage der Kassiererinnen und Kassierer, „möchten Sie auch Geld mitnehmen?“ gehört heute zum Standardrepertoire wie „und dann mit der grünen Taste bestätigen“.
Neben der Debitkarte sind Barabhebungen seit neuestem auch mit der SpardaBanking App möglich. Akzeptiert wird diese Handyalternative zur Debitkarte unter anderem von REWE, Penny, Aldi Süd, real, dm, Rossmann, und mobilcom debitel. Barabhebungen sind bis zu einem Betrag von 300 Euro möglich, maximal bis zu 999,99 Euro am Tag. Selbst Bareinzahlungen auf das eigene Konto kann der Kunde damit durchführen. Allerdings fallen in diesem Zusammenhang Gebühren in Höhe von 1,5 Prozent an.
Die Sparda-Banken bieten im Rahmen ihres Internetauftritts eine Seite, auf denen der Kunde sowohl Filialen als auch „Geldausgabestellen“ suchen kann. Leider ist die Seite etwas verwirrend und im Rahmen unseres Tests wurden nur Filialgeschäfte im Raum Nürnberg angezeigt.
Ausland Gebühren
Wer im Ausland mit der Debitkarte Geld abheben möchte, muss in den sauren Apfel beißen und die Gebühren der jeweiligen Bank in Kauf nehmen.
Neben dem CashPool besteht noch die Option der Bargeldabhebung zu leicht vergünstigten Konditionen bei den sogenannten BankCard ServiceNetz Teilnehmern. Das BankCard ServiceNetz bezeichnet den Zusammenschluss der Volks-und Raiffeisenbanken und stellt mit rund 19.000 Geldautomaten nach der Sparkassenorganisation mit 27.000 Automaten den zweitgrößten Ring von Geldautomatenbetreibern dar. Die Kosten für einen Sparda-Kunden bei einer Verfügung im BankCard ServiceNetz belaufen sich auf 2,05 Euro, sofern der Preisaushang am Geldautomaten nichts anderes besagt. Die gute Nachricht für die Bewohner ländlicher Regionen ist, in fast allen Orten, in denen es eine Volksbank gibt, gibt es auch einen REWE für kostenlose Barabhebungen.
Bei Kreditinstituten, die kein eigenes Kundenentgelt erheben, fallen Kosten in Höhe von einem Prozent des Umsatzes, mindestens vier Euro an.
Barabhebungen mit der Kreditkarte
Die Sparda-Banken geben in Kooperation mit MasterCard sowohl eine MasterCard Standard, eine MasterCard Gold (nicht alle Institute) als auch eine MasterCard Platinum heraus. Während bei der Sparda-Bank Nürnberg Barabhebungen am Geldautomaten innerhalb der Eurozone einen Euro kosten, zuzüglich zwei Prozent Umrechnungsgebühr für Karteneinsätze außerhalb der Eurozone, macht die Sparda-Bank Hessen keinerlei Angaben dazu. Es findet sich bei den Hessen weder ein Preisleistungsverzeichnis, noch Antworten zu der Kostenfrage in den FAQs.
Wer Klarheit haben möchte, wie seine Sparda-Bank die Gebührenfrage handhabt, muss im Zweifelsfall den persönlichen Kontakt suchen.
Limit – Maximaler Betrag
Sparda Bank Wochenlimit zum Geld abheben am Automaten: 2.000 Euro.
Weitere Höchstbeträge.