Klarna mit Sitz in Stockholm agiert als Zahlungsdienstleister und Finanzdienstleister. Der vollständige Name lautet Klarna Bank AS.
In Deutschland ist das Unternehmen in München ansässig. Kunden in Deutschland steht neben der Bezahlfunktion auch die Möglichkeit offen, Festgeldkonten zu eröffnen. Der Schwerpunkt der Schweden liegt jedoch im Bereich der Zahlungsabwicklung.
Über 100.000 Onlineshops in 14 Ländern arbeiten mit Klarna zusammen. Der Umsatz belief sich im Jahr 2014 auf über 200 Millionen Euro.
Klarna: Was ist das?
Das Wichtigste auf einen Blick
- Klarna bietet einen Bezahlservice auf Factoring Basis an.
- Der Kunde kann zwischen Einmalzahlung und Ratenzahlung wählen.
- Die Bezahlung erfolgt über die Verknüpfung des Kontos mit der Klarna-App.
- Kosten entstehen nur bei Ratenzahlung in Form von Zinsen.
Wie funktioniert Klarna?
Verbraucher können Klarna über eine App nutzen, die für Android und iOS zur Verfügung steht. Mit der App verknüpft der Nutzer sein Konto und hat dann die Möglichkeit, seine Onlineeinkäufe mit einem Klick zu bezahlen. Die Kontodaten werden nicht im Kassenbereich des Onlineshops eingegeben und sind damit besser geschützt als bei einer direkten Onlinezahlung. Nach dem Einloggen muss der Nutzer seine Kontoverbindung hinterlegen, Klarna basiert auf dem Lastschrifteinzugsverfahren.Allerdings erfolgt die Bezahlung mittels Klarna nicht direkt an den Onlineshop, sondern an Klarna. Im Gegensatz zu anderen Bezahldienstleistern operiert Klarna als Factorer. Unabhängig davon, ob der der Käufer die Ware sofort, mit Zahlungsziel oder in Raten bezahlt, erhält der Verkäufer sofort sein Geld von Klarna.
Die Anmeldung erfolgt im Rahmen des Internetauftritts von Klarna. Dort finden sich auch die Links zu den App-Stores.
Käuferschutz & App
Klarna übernimmt nicht nur die Zahlungsgarantie für den Verkäufer, sondern auch die „Geld zurück“-Garantie für den Verkäufer, wenn die falsche Ware geliefert wurde, die Ware beschädigt war oder gar keine Lieferung erfolgte. Die App verfügt über eine Erinnerungsfunktion, die den Käufer daran erinnert, wenn eine Rechnung fällig wird. Über die App kann der Kunde steuern, welchen Zahlungsmodus er in Anspruch nehmen möchte. Eine Zahlpause bei Ratenzahlung kann er ebenfalls einstellen.
Für den Shopbetreiber bietet Klarna den Vorteil, dass er sofort sein Geld erhält, unabhängig davon, welche Zahlungsmodalitäten der Käufer wählt.
Schwer auffindbare Informationen
Wer sich für den Zahlungsservice von Klarna interessiert, muss sich zunächst mit einer extrem nervigen Internetseite beschäftigen. Die Visualisierung erinnert an den Audioauftritt von IKEA bei dessen Radiowerbung. Das Unternehmen gibt im Rahmen des Internetauftritts kaum weiterführende Informationen, sondern reduziert sich darauf, permanent zu erzählen, wie „smooth“ alles bei Klarna abläuft und dass sich der Nutzer doch bitte endlich registrieren möchte.
„Du liest noch? Smoooth ist anders. Scheint so, als hättest du die App noch nicht heruntergeladen. Worauf wartest du noch? Hol dir die App und werde smoooth!“ Informativer Inhalt geht anders. Beispielsweise wäre es interessant zu wissen, wie es mit der Kostenseite aussieht.
Kosten & Gebühren bei Ratenzahlung / Ratenkauf
Um sich über die Kosten zu informieren, muss der Nutzer in die Tiefen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen abtauchen.
Bezahlt der Verbraucher die Rechnung in einer Summe, fallen keinerlei Gebühren an. Anders verhält es sich bei Ratenzahlung. Der Mindestbetrag pro Rate 1/24 der offenen Rechnung, mindestens 6,95 Euro. Dazu fallen Zinsen an. Der Sollzins beträgt 11,95 Prozent im Jahr (Stand November 2018), der effektive Jahreszins läuft bei stolzen 14,79 Prozent aus.
Neukunden erhalten bei Ratenzahlung ab 199,99 Euro einen Vertrag zugesendet, mit dem sie Auskunft zu ihrer Person geben. Bis zur positiven Bewertung durch Klarna gilt der Kauf als Kauf auf Rechnung.
Kundenservice & Kontakt
Den Klarna Kundenservice erreicht man am einfachsten per Chat unter klarna.com/de/kundenservice/.